zum Tod von Manuel Soubeyrand

Am zweiten Weih­nachts­fei­er­tag verstarb unser vor­ma­li­ger Intendant Manuel Sou­bey­rand im Alter von 65 Jahren.

Manuel Sou­bey­rand wurde zwar 1957 in Köln geboren, doch über­sie­del­te seine Mutter schon ein Jahr später mit ihm in die DDR, nach Berlin (Ost). Nach einer Be­rufs­aus­bil­dung mit Abitur als Zoo­tech­ni­ker / Me­cha­ni­sa­tor (Melker) arbeitete er zwei Jahre als Büh­nen­ar­bei­ter an der Volks­büh­ne Berlin. Dem Schau­spiel­stu­di­um an der Staat­li­chen Schau­spiel­schu­le Berlin (Ost) von 1979-1982 folgte 1982-1993 ein erstes En­ga­ge­ment als Schau­spie­ler am Berliner Ensemble. Danach arbeitete er als frei­be­ruf­li­cher Regisseur und Schau­spie­ler. Ab 1988 war Manuel Sou­bey­rand re­gel­mä­ßi­ger Gast­do­zent im Fach Schau­spiel an der Hoch­schu­le für Schau­spiel­kunst “Ernst Busch” in Berlin und ab 1994 Gast­do­zent für Schau­spiel an der Hoch­schu­le für Schau­spiel­kunst "Men­dels­sohn Bartholdy" in Leipzig. Im Jahr 2000 wurde er als Schau­spiel­di­rek­tor und Chef­re­gis­seur an das Schau­spiel in Chemnitz engagiert. In den Jahren 2004 bis 2014 war er Intendant der Würt­tem­ber­gi­schen Lan­des­büh­ne Esslingen, von 2014 bis 2022 war er Intendant der neuen Bühne Senf­ten­berg. In dieser Zeit gelang ihm die Um­struk­tu­rie­rung des Senf­ten­ber­ger Theaters hin zur Lan­des­büh­ne Süd. Seit 2017 bespielt das Theater so das Senf­ten­ber­ger Umland und die Region. Möglich wurde unter seiner Intendanz auch die Be­wil­li­gung der Förderung eines Werk­statt­neu­baus. Rund 6,5 Millionen Euro erhält die neue Bühne Senf­ten­berg dafür als erstes Projekt aus der För­der­richt­li­nie „Struk­tur­ent­wick­lung Lausitz“.

Un­ver­ges­sen bleiben seine Spektakel, die in der Tradition der Glück-Auf-Feste zu beliebten Hö­he­punk­ten einer jeden Spielzeit avan­cier­ten, aber auch seine In­sze­nie­run­gen wie „Die Drei­gro­schen­oper“ im Am­phi­thea­ter, das Brecht gewidmete Spektakel „Brecht Auf. Das Fest“, seine viel­be­ach­te­te In­sze­nie­rung von Heiner Müllers „Germania III“.

„Wir wollen nicht ins Guin­ness­buch der Rekorde, sondern in die Herzen der Zuschauer“, beschrieb Manuel Sou­bey­rand immer das Credo seiner neuen Bühne Senf­ten­berg.
Anekdoten über die Vor­wen­de­zeit am BE im bewegten und po­li­ti­schen Berlin oder ein schier un­er­schöpf­li­ches Re­per­toire an Brecht-Zitaten prägten die Zu­sam­men­ar­beit ebenso sehr wie sein un­er­schüt­ter­li­cher Glaube an das Gute im Menschen. Eine gute Zukunft für die Ge­sell­schaft, das war immer der Wunsch dieses hoff­nungs­vol­len Idea­lis­ten, der mit den Mitteln des Theaters seinen Teil dazu beitragen wollte und dem dies auch gelang.

„Meine Zu­sam­men­ar­beit mit ihm war bei Weitem nicht so intensiv, wie für sehr viele der Mit­ar­bei­ten­den am Haus, doch auch ich bin bestürzt. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei seiner Familie, ins­be­son­de­re bei seiner Frau und seinen beiden Töchtern“, so Intendant Daniel Ris über den plötz­li­chen Tod seines Vor­gän­gers.

Hier können Sie noch einmal durch das Spiel­zeit­ma­ga­zin N°3 der Spielzeit 2021/22 blättern. Weg­be­glei­te­rIn­nen kamen in dieser Son­der­aus­ga­be zum Abschied seiner Intendanz zu Wort.

Hier können Sie sich in das digitale Kon­do­lenz­buch eintragen.

Am 12. März findet um 12 Uhr eine Ge­denk­fei­er auf unserer Haupt­büh­ne statt. Der Eintritt ist frei, um Vor­anmel­dung wird gebeten.