Wellen schlagen – ein choreografisches Projekt zur Kraft des Verbundenseins inspiriert von Virginia Woolfs „Die Wellen“ und anderen Texten

Eine Arbeit von Leuenberger/Schwald/Martini

„Wellen schlagen“ nutzt die Unmittelbarkeit von Körpern in Bewegung, um aktuelle Sehnsüchte nach Verbundenheit, Zuversicht und Möglichkeiten des Gemeinschaftlichen zu verhandeln. Dabei versteht es Gemeinschaft als soziales Gefüge, in dem Platz ist für Heterogenität, individuelle Perspektiven und Überraschung.

Grundmotive für die Bewegungssprache des Stücks sind der physische Assoziationsraum zu Wasser und das Element der Wiederholung. Wie wird man flüssig, schlägt Wellen, kommt in Schwingung? Lassen sich Bewegungen wie Kräuselungen auf einer Wasseroberfläche anstoßen, die auch beim Publikum spürbar werden? Wie flexibel und offen für Formveränderungen können Körper sein, ohne sich als Gruppe zu verlieren?

Als Fundgrube für Sprachfragmente dienen literarische Werke, u.a. Virginia Woolfs 1931 erschienener Roman „Die Wellen“. Hinzu kommen Zitate aus Interviews mit den Beteiligten zu Momenten des Gemeinschaftlichen, die sich dann mit Bewegungsmaterial verbinden können. Mal als sprachgewaltige Woge, in die das ganze Ensemble einfällt, als Welle eines Monologs, mal als Rhythmusgeber des Tanzes.

Das Stück legt den Fokus auf das, was Menschen verbindet und appelliert an eine Kraft, die mit Nähe einhergeht – wenn Menschen zusammenkommen, sich aneinander reiben, sich energetisieren, ihre Verletzlichkeit zeigen. Es wagt eine inklusive, sich im Fluss befindende Vision der Vielen und setzt sich entschieden von homogenen, mit Abwertung und Antagonismus einhergehenden Gruppenfantasien ab.

Lässt sich durch Tanz eine hoffnungsvolle Bewegung auf der Bühne generieren?

Eine Bewegung, die sich wellenartig durch Raum und Körper ausbreitet, die nachwirkt.

Regie & ChoreografieChrisLeuenbergerLeaMartini
KostümbildMagdalenaFauck
DramaturgieMarcelSchwald
mitTomBartelsJulianBenderRichardFuchsGhyslaineGauLeneJuretzka