Marie Antoinette oder Kuchen für alle!
Komödie von Peter Jordan
durchgesehen und ergänzt von Leonhard Koppelmann
Die Frist bis zur Hinrichtung kann sehr ungemütlich sein: Marie-Antoinette und ihr Gatte König Ludwig XVI. warten seit über 15 Jahren auf die Vollstreckung ihres Todesurteils. Während in Paris die unterschiedlichen Gruppierungen der Revolution um die Vorherrschaft kämpfen, ist die machtlose Monarchie im Palast zur Untätigkeit verdammt. Die Keller sind zwar voller Kuchen, doch fast das komplette Hofpersonal ist davongelaufen. Und dann ist auch noch der Champagner warm – also das geht zu weit! Ludwig XVI. beschließt, die Hinrichtung selbst in die Hand zu nehmen und bastelt für sich und seine Frau eine neumodische Guillotine. Bei den zwei linken Händen des weltfremden Königs sind die Konstruktionsfehler vorprogrammiert. Da ist es kein Wunder, dass beim Ausprobieren der Maschine einige unschuldige Menschen zu Opfern werden. Aber was sollen die royalen Hoheiten sonst machen in dieser misslichen Lage? Und warum werden sie ständig gestört von einem kleinen Wicht, der sich Napoleon nennt? Der Autor Peter Jordan hat eine bitterböse und rasante Satire über die blutige Epoche der Französischen Revolution geschrieben. Das Stück wurde 2022 an der Komödie am Kurfürstendamm uraufgeführt. Opulente historische Kostüme treffen auf Slapstick und Pop-Hits der Gegenwart. Hinter den Gags über das Vorzeigepaar des französischen Absolutismus stecken oft Spitzen auf unsere Zeit. Selten war das Porträt einer Endzeitgesellschaft auf der Theaterbühne so lockerleicht und erfrischend!