INSPIRATION NATUR

Dass die Natur immer wieder auch Kom­po­nis­ten und Kom­po­nis­tin­nen nach­hal­tig geprägt und in­spi­riert hat, ist nicht erst seit Smetanas sym­pho­ni­sche Dichtung „Die Moldau“ oder Schumanns „Rhei­ni­scher“ Symphonie bekannt. Tschai­kow­sky be­schreibt in seinen „Rokoko Va­ria­tio­nen“ ver­schie­de­ne Vögel und ihre Laute – und Johann Strauß be­schreibt in einem seiner be­rühm­tes­ten und be­lieb­tes­ten Walzer die „Rosen aus dem Süden“. Dass sich aber auch Beethoven der Natur verbunden fühlte, das beweist seine 6. Symphonie, die so­ge­nann­te Pastorale. In dieser Symphonie, die als Vorläufer späterer Pro­gramm­mu­sik zu sehen ist, hat Beethoven die Eindrücke eines Stadt­men­schen in der Natur und in einer länd­li­chen – nichts anderes bedeutet „pastoral“ nämlich – Umgebung zugrunde gelegt. Die fünf Sätze behandeln dabei ver­schie­de­ne Si­tua­tio­nen, die sich zu einem Ge­samt­werk zu­sam­men­fü­gen. Neben Vo­gel­stim­men­Imi­ta­tio­nen durchlebt der Zuhörer ein Gewitter, Szenen am Bach oder das lustige Bei­sam­men­sein der Landleute. Dass das dra­ma­ti­sche Gedicht Henrik Ibsens über „Peer Gynt“ wie kaum eine andere Erzählung mit der be­ein­dru­cken­den Natur nor­di­scher Land­schaf­ten verknüpft ist, ist außer Zweifel. Für die Ur­auf­füh­rung des dra­ma­ti­schen Werkes schrieb Edvard Grieg 1876 nicht nur eine be­ein­dru­cken­de Büh­nen­mu­sik, sondern auch ein Meis­ter­werk un­sterb­li­cher Melodien. Die größten Hits sind weder vom Kon­zert­po­di­um noch aus der Jo­ghurt­wer­bung weg­zu­den­ken. Zu Beginn des Programms aber laden wir Sie erst einmal auf einen mu­si­ka­li­schen Ausflug nach Schott­land ein. Die Hebriden sind eine In­sel­grup­pe 50 Kilometer vor der Nord­west­küs­te Schott­lands. Felix Men­dels­sohn Bartholdy schrieb seine Konzert-Ouvertüre mit dem Beinamen „Die Hebriden“ zwar in Berlin, aber noch ganz unter dem Eindruck einer Reise nach Schott­land und eben auf eine der Hebriden-Inseln. Mit diesem Werk prä­sen­tier­te der Komponist erstmals in der Mu­sik­ge­schich­te eine pro­gram­ma­ti­sche Kon­zer­tou­ver­tü­re, die als selbst­stän­di­ges Kon­zert­stück keine, in eine Oper oder ein Schau­spiel, ein­stim­men­de Funktion mehr besitzt. Sie sehen – und hören: Dieses Programm ist Natur pur!

Programm des Abends:

 FELIX MEN­DELS­SOHN BARTHOLDY
Kon­zer­tou­ver­tü­re „Die Hebriden“ op. 26

EDVARD GRIEG
Peer Gynt Suite Nr. 1 und 2 – Auszüge Mor­gen­stim­mung / Anitras Tanz / Der Brautraub (Ingrids Klage) / Ara­bi­scher Tanz / In der Halle des Berg­kö­nigs

LUDWIG VAN BEETHOVEN
Symphonie Nr. 6 „Pastorale“ Dirigent: Paul Meyer