ICH WILL LEBEN (UA)

Als „Welt­li­te­ra­tur, die die Welt nicht kennt“ be­zeich­ne­te die Dichterin Hilde Domin den Ge­dicht­band der jungen Selma Meerbaum. 54 Gedichte einer deutsch­spra­chi­gen Jüdin, deren Leben mit 18 Jahren in einem deutschen Ar­beits­la­ger endete. Hin­ter­las­sen hat Selma Gedichte die von den Sehn­süch­ten und Träumen einer jungen Frau erzählen, von der Schönheit der Natur, von Liebe, Schmerz und Trauer. Mit Ich will leben! in der In­sze­nie­rung von André Erlen, dem ukrai­ni­schen Theatre Lesi und der neuen Bühne laden wir sie ein, in die Gedichte eines jungen Mädchens ein­zu­tau­chen, die vor allem von der großen Kost­bar­keit des Lebens erzählen. Gedichte die ein Mädchen schrieb, als in Europa ein Krieg Men­schen­le­ben zerstörte. Ein Krieg wie er jetzt in der Ukraine statt­fin­det und das Leben der Menschen aufs tiefste verletzt. In unserer zwei­spra­chi­gen deutsch-ukrai­ni­schen In­sze­nie­rung probte und spielte unser Kollege Andrii Kravtchuk gemeinsam mit Lena Conrad die Gedichte über die Schönheit des Lebens. Er wird in diesen Senf­ten­ber­ger Auf­füh­run­gen nicht auf der Bühne stehen. Wie alle ukrai­ni­schen Männer darf er das Land nicht verlassen: Der Krieg ver­hin­dert es. Wir wollen an unserer Zu­sam­men­ar­beit mit dem Teatre Lesi fest­hal­ten. Eine Schau­spiel­kol­le­gin wird die Rolle von Andrii über­neh­men. Wir hoffen auch seine Stimme an diesem Abend zu hören, der sich wie alle in der Ukraine nichts sehn­li­cher wünscht als die Worte Selmas wahr werden zu lassen: „Ich möchte leben/ich möchte lachen und Lasten heben und möchte kämpfen und lieben und hassen/ und möchte den Himmel mit Händen fassen/ und möchte frei sein und atmen und schrein. / Ich will nicht sterben. Nein!“

Wir haben mit Schau­spie­le­rin Lena Conrad über das Projekt Bor­der­lands ge­spro­chen. Das gesamte Interview lesen Sie hier

Das Gastspiel in Münster am 27. + 28. Mai können Ukrainer*innen kostenlos besuchen.

Die Ur­auf­füh­rung findet im Rahmen des Projekts Bor­der­lands - Identity, Diversity Community: Now, Before and After statt.

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Das Projekt wird im Fonds Dop­pel­pass der Kul­tur­stif­tung des Bundes gefördert.

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