
DEFA-Filmreihe
mit „Denk bloß nicht ich heule“
1965/1990,
Regie Frank Vogel
Regisseur Frank Vogel meinte 1965 in einem Zeitungsinterview, dass er einen Film gemacht habe, der ein Stück realen Lebens zeige, „widerspruchsvoll wie es ist, schön und unschön, ehrlich und verlogen“. Ihm ging es um die Frage, was hat die Gesellschaft der jungen Generation über die Gründungserzählung des ostdeutschen Staates hinaus zu bieten. Eine solche Problemstel lung kam bei den seinerzeitigen Funktionären gar nicht gut an. Der Film wurde auf dem berüch tigten 11. Plenum des ZK der SED verboten. Fünfundzwanzig Jahre später, nach dem Zusammen bruch der DDR, konnte der Film endlich öffentlich gezeigt werden. Mancher fragte sich damals, ob die Geschichte anders verlaufen wäre, wenn man die in der Erzählung angesprochenen Probleme nicht verdrängt hätte. Sicher war das zu kurz gedacht. Doch im Rückblick wird schon einiges deutlich, warum das seinerzeitige gesellschafts politische Experiment nicht funktioniert hat.