Ich bedaure nichts

Die Tagebücher der Brigitte Reimann 1955-1970
für die Bühne bearbeitet von Karoline Felsmann
Uraufführung

Dauer135 Minuten

Die Ta­ge­bü­cher der Schrift­stel­le­rin Brigitte Reimann, die sie bis kurz vor ihrem Krebstod 1973 führte, konnten erst 1989 ver­öf­fent­licht werden. Sie sind wie eine Zeit­ma­schi­ne: Sie zeigen das Leben dieser jungen Frau in der DDR der 1950er und 1960er Jahre auf unfassbar ehrliche und be­rüh­ren­de Weise. Be­ruf­li­che, private, po­li­ti­sche und künst­le­ri­sche Gedanken spielen glei­cher­ma­ßen eine große Rolle. Ihr Tagebuch erzählt Ge­schich­ten von Wi­der­stän­dig­keit und vom Scheitern: „Die Schatten, die der Schrift­stel­ler und Künstler sieht, wirft das Licht des um­fas­sen­den Aufbaus des So­zia­lis­mus.“ Aus­führ­lich be­schreibt sie ihre Gefühle: „Ich kann nicht leben ohne diesen eu­pho­ri­schen Rausch einer neuen Liebe mit ihrem Schmerz, ihrem Betrug und Selbst­be­trug.“ Und gleich­zei­tig sind all diese Themen, die Reimann umtreiben – die Suche nach einer privaten und po­li­ti­schen Heimat, nach Erfolg im Beruf, die Zweifel am eigenen Talent und dann wieder die Hö­hen­flü­ge, das Aufbäumen gegen Heuchelei und Bü­ro­kra­tie – aktueller denn je. Der heutigen Ober­fläch­lich­keit kann man den enormen inneren Reichtum dieser jungen Frau von einst ent­ge­gen­set­zen. Sie führte nach damaligen und sogar noch nach heutigen Begriffen ein un­mo­ra­li­sches Leben und war selbst sehr moralisch, was Anstand und Wahrheit anging. Diese lange frei­zü­gi­gen, tief­grün­di­gen, lustigen, un­glaub­lich modern gedachten und ge­schrie­be­nen Ta­ge­buch­auf­zeich­nun­gen sind ein­zig­ar­tig und eröffnen einen Reimann-Kosmos, der weit über dieses Zeit­do­ku­ment hin­aus­ragt.

Hier den Trailer ansehen...

Video abspielen
Beim Abspielen dieses Videos werden Daten von Ihnen an YouTube übertragen. Näheres dazu unter Datenschutz.
RegieElinaFinkel
Bühnen- und KostümbildNorbertBellen
DramaturgieKarolineFelsmann
mitSybilleBöversenClara LunaDeinaJohannaFalckner